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Außerordentliche Jugendversammlung der DSJ am 31.01.2021

Ein Schritt nach vorn: Der Plan für eine Deutsche Meisterschaft 2021 steht, das Projekt DSJ als e.V. macht einen Schritt nach vorn!

Am Sonntag, den 31. Januar 2021 fand eine erneute außerordentliche Jugendversammlung der Deutschen Schachjugend (DSJ) statt. Mädchenreferentin Anna-Blume Giede, die Vorsitzenden Maximilian Rützler und Fabian Winker sowie Spielleiter Einzel Birger Pommerenke vertraten die SJSH bei der Online-Versammlung mit knapp 60 Teilnehmenden.

Nachdem bei der letzten Versammlung nicht ausreichend Konsens über die perspektivische Entwicklung der deutschen Meisterschaft gefunden werden konnte, stand diese Versammlung ganz unter dem Stern der Vergabe der Deutschen Meisterschaft in 2021 und den Folgejahren. Im Vorfeld verschickte dabei eine Allianz aus fünf Landesverbänden (Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen & Thüringen) einen denkbar kontroversen Brief, der neben sachlich durchdachter Kritik zur Vergabe auch durch fragwürdige Ausführungen auffiel.

Dementsprechend hitzig begann die Jugendversammlung diktiert von hier schon sichtbaren Differenzen. Schon bei der Wahl des engagierten Protokollführers Fabian Tobianski aus Hamburg gab es erste Gegenstimmen, die wohl mehr auf aufgeheizte Gemüter als auf inhaltliche Fragen basieren – wer stimmt auch freiwillig gegen einen neutralen Protokollführer ohne kontroverse Vergangenheit, wenn keine Alternative bereitsteht!?

Anyway, unter der Leitung des souveränen Sitzungsleiters Jacob Roggon (ehemals SHO) fuhr man mit inhaltlichen Fragen fort. 3 der eingereichten Änderungsanträge zum letzten Protokoll des emsigen Bayern J. Pf. wurden akzeptiert, 2 Formalien und eine Spezifizierung der noch nicht abgeschlossenen Untersuchung zur Barkasse. Ein weiterer Antrag zur Inkludierung einer reichlich haltlosen Meinungsäußerung wurde dankenswerterweise abgelehnt.

Fortgefahren wurde mit dem Bericht des Vorstandes und einer Aussprache dazu. Dieser Punkt konnte relativ schnell behandelt werden, lag die letzte Berichterstattung ja nicht allzu weit zurück. Bemerkenswert hierbei die Ausführungen zu vorangegangenen und geplanten Events aus dem Onlineangebot der DSJ wie etwa dem Barcamp, dem Girls Battle, der Jugendländerliga, Onlineschulschachturnieren, dem International Crazy Chess Day, dem Gründungsmonat, den DVMs (offline) und Weiterem.

Dann folgte eine lange und hitzige Diskussion zur Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft 2021. Die Diskussion verlor, auch aufgrund der verhärteten Fronten, leider zunehmend an Sachlichkeit und driftete in teils wilde Anschuldigungen ab. Der weitestgehend vernünftig argumentierenden Jugendversammlung gelang es jedoch, etwaige Störfaktoren zu überwinden, und letztendlich eine Deutsche Einzelmeisterschaft 2021 möglich zu machen. Trotz mir völlig unerklärlicher Gegenstimmen wird man Ende August in Willingen die DEM stattfinden lassen, wenn es die Corona-Situation zulässt. Etwaige offene Meisterschaften im Rahmen des Turniers hängen von den Corona-Entwicklungen ab, sind aber wieder angestrebt.

Kritik an dem Vorgehen der DSJ aus dem offenen Brief wurde auch hier energisch geäußert. Die in Polemik abdriftenden Forderungen hätten im Verlauf fast für eine neuerliche außerordentliche Jugendversammlung gesorgt, da beschriebene Landesverbandskoalition zunächst nicht mit dem Konsens zwischen dem Rest der Landesverbände in der Jugendversammlung und der DSJ konform gehen konnte. Die Bereitschaft zu kooperativen, informellen Gesprächen außerhalb der Versammlung inklusive der detaillierten Erklärung der Vergabeentscheidungen überzeugte jedoch zunächst Hessen, dann auch den Rest jener Landesverbände, auf eine weitere Versammlung zu verzichten und sich gemeinsam einer zielorientierten Aufklärung zu verschreiben.

Weiter ging es mit dem aktuellen Stand zur Umstrukturierung der DSJ zum e.V. Hier bekräftigte auch der zunächst anwesende DSB-Präsident Ullrich Krause die erfreulicherweise deutlich verbesserten Beziehungen zwischen beiden Parteien. Einige formelle Änderungen zur Gründung wurden noch benötigt, für jene wurde im Konsens ein Umlaufverfahren vorgeschlagen, welches in naher Zukunft den Weg für die Umstrukturierung ebnen soll.

Diskussionsbedarf gab es um die Vermittlungskommission zwischen DSJ und DSB. Hier werden von DSJ und DSB je 3 Mitglieder berufen, die bei Konflikten gemeinsam vermitteln. Dazu konkurrierten Anträge von Bayern und der DSJ, die aber durch strukturierte Zusammenarbeit in einen Gemeinsamen Antrag umgewandelt wurden. Streitpunkt war vor allem das Initiativrecht für die Wahl des dritten Beauftragten: Während der Antrag Bayerns das Initiativrecht bei der Versammlung bevorzugte, ging die DSJ von einem Initiativrecht des Vorstandes aus. Letztendlich entschied man sich für einen Mittelweg, in dem beide Instanzen auf der Jugendversammlung einen Vertreter vorschlagen dürfen. Dies passiert erstmalig bei der nächsten ordentlichen Jugendversammlung.

Damit wurden dann auch die wesentlichen Punkte abgehandelt. Deutlich früher und im Endeffekt etwas friedlicher als befürchtet wurde die Jugendversammlung noch vor 14:00 beendet. Die Ergebnisse lesen sich sowohl für das deutsche Jugendschach als auch für Schleswig-Holstein durchaus zufriedenstellend, die Weichen für ein gelungenes Jugendschachjahr 2021 sind gestellt!

Für den Vorstand,
Birger Pommerenke