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Abschlussbericht zur LandesJugendEinzelMeisterschaft 2018

Ein Wort für „spannender als Grenke Chess Classic und Kandidatenturnier zusammen“ mit vier Buchstaben?  Richtig, LJEM! Die sieben Tage vergingen auch dieses Jahr wieder wie im Flug und ich möchte es mir, als neu gewählter Öffentlichkeitsreferent, nicht nehmen lassen, das Turnier noch einmal zusammenzufassen. Einige anwesende Vereine haben dies auch getan, ich verlinke hier einmal die bereits veröffentlichten Abschluss-und Zwischenberichte:

TuRa Harksheide: http://www.tura-jugendschach.de/360.html

Verein Segeberger SF: schach-segeberg.de/schachfreunde/jugend/2018/04/erfolgreiche-landesjugendeinzelmeisterschaften-2018

SC AGON Neumünster: www.schachclub-agon-neumuenster.de/index.php

Lübecker SV: lsv1873.de/index.php/aktuelles/nachrichten/1138-ljem-2018-abschlussbericht

SV Bad Oldesloe: www.schachverein-badoldesloe.de

Wie in jedem Jahr wurde in den Osterferien um die Landesmeistertitel in den Altersklassen u8-u18 gekämpft. Nicht zu verachten ist jedoch auch das spannende Rahmenprogramm, wie etwa die Landesmeisterschaften im Einzel-und Mannschaftsblitz, das Ü-Schach- , das Chaosschach- , das Kondi-Schach- und das Tandemturnier. Als Austragungsort stand wie üblich das Kiek-In!  im schönen Neumünster zur Verfügung. Am 02.04.2018 fanden sich an besagtem Ort Spieler aus ganz Schleswig-Holstein ein, insgesamt 220 nahmen teil, dazu kamen Trainer und Betreuer, sowie die sehr engagierten Teamer, welche in ihren Funktionen als Schiedsrichter, Bulletinschreiber, Technik-Spezialisten und vielem mehr, für eine beispiellose Organisation und ein tolles Rahmenprogramm zuständig waren. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle! Nun aber zur Berichterstattung an sich:

In der U10 stand schlussendlich der Favorit, Justus Sommer, vom Lübecker SV an der Spitze. Dabei war die Lage lange Zeit alles andere als klar. Die auf zwei und drei platzierten Geschwister, Alexander und Katerina Bräutigam vom SV Rendsburg lagen jeweils nur einen halben und einen ganzen Punkt hinter Justus. Katerina wurde folglich auch Landesmeisterin in ihrer Altersklasse. Lisa Sickmann (Lübecker SV) erreichte den zweiten Platz der Mädchenwertung und den Landesmeisterinnentitel in der u8 und Tassnim Tabakh (Bad Oldesloe) den dritten Platz. Wie knapp das Resultat der Gesamtwertung tatsächlich war, zeigt sich alleine daran, dass der Turniersieger gegen beide Bräutigams einen halben Punkt abdrücken musste. Der Viertplatzierte, Ali Berk Dursun vom SV Bad Oldesloe, hatte mit 7.5/11 deutliche 1.5 Punkte Abstand zum Podium, er wird den dritten Qualifikationsplatz zur DJEM U10 noch in einem Stichkampf mit dem punktgleichen Felix Westedt von TuRa Harksheide ausspielen. Felix wurde ebenfalls Landesmeister der u8 vor Lisa und den punktgleichen Levi Malinowsky (Doppelbauer Kiel) und Hanno hellenbroich (Lübecker SV).

In der U12 war es nicht wirklich knapp. Keyvan Farokhi hätte mit seinen 1806 DWZ vermutlich auch gut in der U18 Meisterklasse abgeschnitten. Mit 300 Wertungspunkten Abstand zum DWZ-stärksten Konkurrenten war Keyvan`s Landesmeistertitel zu keinem Zeitpunkt in Gefahr und er brachte den Pott sicher nach Kiel. Philipp Ziming Guo, von TuRa Harksheide, gelang es überraschend Frido Sallandt (Bad Schwartau) hinter sich zu lassen, durch einen leichten Vorsprung in der zweiten Wertung wurde er Vize-Landesmeister. Der an zwei gesetzte Frido, musste sich mit dem dritten Platz begnügen, doch auch hier wird noch in einem Stichkampf der zweite Qualifikationsplatz ausgespielt werden. Landesmeisterin in der Altersklasse U12 wurde Marie-Sophie Gossing vom Lübecker SV, mit 7 Punkten aus 11 Partien vor Vanessa Foos (TuRa Harksheide) mit 6,5 Punkten.

Ab der Altersklasse U14 wird in Vormeister- und Meisterklassen gespielt Highlights der Meisterklasse sind unter anderem: Eine Live-Übertragung auf mehreren Plattformen, besonders hervorzuheben ist hierbei das Team von Chess24 (https://chess24.com/de/sehen/live-turniere), welches eine Übertragung in die ganze Welt, sowie eine Live-Analyse möglich machte. Dazu kommt, dass die Meisterklasse ELO ausgewertet wird und im Rundenturnier mit den 10 stärksten Spielern ausgetragen wird. Zwischendurch sogar der NDR anwesend war, um einen Bericht über das Turnier zu drehen. Die Spieler Inken Köhler und Urs Arved Untied ließen ihre gesamte Partie filmen und kommentierten sie im Anschluss. Wer den Beitrag verpasst haben sollte kann ihn sich hier noch einmal ansehen: http://www.ardmediathek.de/tv/Schleswig-Holstein-Magazin/Schach-Nachwuchs-kämpft-um-Landesmeiste/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=25231230&documentId=51460360

Zurück zum Turnier: In der Vormeisterklasse der U14 waren nach 9 Runden drei Spieler gleich auf. Um einen halben Punkt in der Buchholzwertung setze sich schlussendlich nach mehrern Führungswechseln Hovhannes Harutyunyan vom Flensburger SK durch, dicht gefolgt von Max Reuter (AGON Neumünster) und Dmytro Dykukha (Lübecker SV). Anschließend folgten drei Spieler mit jeweils 6 Punkten, unter denen sich auch das beste Mädchen der Altersklasse befand. Laura Niemöller vom SV Hademarschen.

Im Kampf um den Landesmeistertitel ging es ähnlich knapp zu. Hier kämpften die Lübecker bis zum Schluss um ein klares Ergebnis. Alva Glinzner und Jalel Silini hatten schlussendlich beide 7/9, mit leicht besserer zweiter Wertung für Jalel. Somit gingen der Landesmeistertitel und der für die Landesmeisterin nach Lübeck. Dritter, und damit auch für die deutsche Meisterschaft qualifiziert ist Taron Khachatryan von TuRa Harksheide, welcher in der letzten Runde noch einen vollen Punkt gegen Kolja Maas ergattern und sich mit 6.5/9 einen Platz auf dem Treppchen sichern konnte. Er hatte einen ganzen Punkt Abstand zu Joa-Max Bornholdt (Lübecker SV), welcher sich auf dem vierten Platz wiederfand, aber dennoch sich mit dem 4. Platz den 3.Qualifikationsplatz für die DJEM U14 gesichert hat.

Die U16 VM-Klasse wurde von den Favoriten dominiert. Henry Grounev (SK Doppelbauer Kiel) und Hannes Trapp (SF Wilstermarsch) machten die Sache unter sich aus, wobei das direkte Treffen der beiden im Remis endete. Jedoch gab Hannes noch ein weiteres Mal einen halben Punkt ab. Henry nutze diese Chance souverän und gewann die Altersklasse mit 8.5/9. Eine echte Überraschung hingegen war Maximilian Wurst (SV Bargteheide), der mit gerade einmal 1085 DWZ den dritten Platz belegte.

Ebenfalls sehr gut war die Leistung von Antonia Schmidt, welche gerade einmal sechs ausgewertete Turniere hinter sich hatte, jedoch mit 5.5/9 Vierte in der Gesamtwertung wurde. Das DWZ-Plus von mehr als 200 Punkten inklusive überzeugender Darbietung ist doch relativ beachtlich und es brachte ihr den geteilten Landesmeistertitel der Mädchen U16. Diesen teilt sie sich mit der Meisterklassenspielerin Alexandra Mundt, die dort 1,5 Punkte holte. Die beiden Lübeckerinnen werden daher noch einen Stichkampf um den Qualifikationsplatz zur DJEM spielen müssen.

Ein nervenaufreibender Kampf bot sich in der U16 MK. Mit einem DWZ Schnitt von 1792.4 war diese Altersklasse überdurchschnittlich gut besetzt, alleine drei Spieler hatten eine Elo über 2000. Doch ein Spieler störte die Harmonie von Artur Oganessjan (TuRa Harksheide), Tom-Linus Bosselmann (Lübecker SV) und Kaloyan Popvasilev (SV Bargteheide), die den Titel scheinbar unter sich ausmachen sollten. Vitus Nassat (Lübecker SV) lieferte unglaublich überzeugend ab, er war brantgefährlich und mit 7/9 wurde er trotz der, im Vergleich zur Konkurrenz niedrigen DWZ von 1687, zweiter. Seine neue DWZ beträgt nun 1832. Sei Turnierhighlight war wohl der Sieg gegen Kaloyan Popvasilev, welcher eine ELO von 2110 besitzt. Turniersieger wurde ungeschlagen Tom-Linus Bosselmann, welcher insgesamt nur drei halbe Punkte abgeben musste. Auf dem dritten Platz landete Artur Oganessjan.

Bei den Ältesten gab es gleichzeitig die höchste Remisquote des gesamten Turniers. Etwa 35,5% aller gespielten Partien endeten mit einer Punktteilung. Auch das schnellste Remis war in der Vormeisterklasse der U18 zu finden, die Begegnung zwischen Anna Blume Giede und Tönjes Aden endete nach gerade einmal 10 Zügen im Remis. Naja, alte Leute brauchen bekanntlich viel Schlaf, ab der U18 sollte man mit seinen Kräften intelligent haushalten, man befindet sich schließlich im fortgeschrittenen Alter und eine Überanstrengung ist möglichst vermeiden. Diese Altersklasse gewann Jan-Luca Griebenow, dicht gefolgt von seinem Segeberger Vereinskollegen Samir Sari.. Dritter in der Altersklasse wurde der ehemalige U16-VMK Gewinner Josef Kögel vom SK Doppelbauer Kiel.

In der U18 Meisterklasse wurde das Feld durchgehend von Martin Kololli vom Lübecker SV angeführt, der mit seinen 2306 ELO auch gut und gerne bereits FM sein könnte. Nachdem Martin konsequent alle Gegner aus dem Weg geräumt hatte musste er schlussendlich doch einen halben Punkt gegen Niklas Callsen (Flensburger SK) nach einem 90-Züge-Krimi in der letzten Runde auf der Strecke lassen. Wenig überraschend wurde er dennoch Landesmeister. Zweiter wurde Magnus Arndt vom SK Doppelbauer Kiel, der ohne ein einziges Remis zweiter wurde. Er verlor lediglich gegen Martin und dessen Bezwinger Niklas. Dritter wurde ehemaliger Landesmeister Tigran Poghosyan (Lübecker SV), der überraschender Weise, trotz einer ELO von über 2180 und Setzlistenplatz zwei „nur“ 5.5/9 holte. Er verlor gegen Martin, Magnus, sowie Landesmeisterin Nazik und ließ einen halben Punkt gegen mich. Apropos Nazik, die vom Flesburger SK kommende Armenierin sammelte 5 Punkte aus 9 Partien und wurde damit Landesmeisterin U18. Ihre erste DWZ beträgt nun 1705.

Abschließend noch die Rahmenturniere im Schnelldurchgang:

Die Blitz-Mannschaftsmeisterschafft gewann TuRa Harksheide (Artur Oganessjan, Taron khachatryan, Inken Köhler, Cillian Frank), das Einzelblitz Martin Kololli. Im Tandem wurden Oliver Hausherr und Thomas Schmid (beide SV Bad Schwartau) nach 14 Jahren entthront, von niemand geringerem als IM Benedict Krause und Mats Beeck. Im Kondi-Schach hatte wie im Jahr davor Magnus Arndt die Nase vorne. Das Ü-Schach konnte der "Regelkönig" Finn Petersen gewinnen, während im Chaosschach ebenfalls die Kieler (Magnus Arndt, Emil Günther, Finn Petersen, Tom Behringer) unter dem Namen "Des Meisters Lakaien" siegen konnten.

„Man sagt am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, kann es auch nicht das Ende sein.“ Für alle die nicht zufrieden waren, keine Sorge, im nächsten Jahr gibt es natürlich eine neue Chance. Für manche, die nun zu alt sind, als Trainer, Teamer und Betreuer, der Rest darf erneut um die zahlreichen Titel kämpfen. Ich bedanke mich bei der herausragenden Organisation, für die Gelassenheit der Schiedsrichter und Betreuer und bei jedem, der Zeit und Mühe in den vergangenen sechs Tage investiert hat. Starke Spieler sind das eine, was ein Turnier hochkarätig macht, wirklich unvergesslich ist jedes einzelne Turnier dieser Turnierserie aber in erster Linie durch die richtige Umsetzung von Ideen, guter Kommunikation unter den Veranstaltern und der Aufrechterhaltung der Qualität der Vorjahre. Dies ist einwandfrei gelungen, Feedback und Verbesserungsvorschläge nimmt die SJSH natürlich trotzdem gerne entgegen. (Bitte an tom.behringer@sjsh.de senden) Ich freue mich auf das nächste Jahr! Wen eine genau Übersicht aller Tabellen und Teilnehmer interessiert, kann sich unter folgendem Link noch einmal alle Details ansehen: http://www.sjsh.de/turniere/ljem/ergebnisse-2018/

 

 Euer Lukas Nagy