Zum Hauptinhalt springen
 
| Nachrichten, DJEM, TOP-Meldung, Turnier

Abschlussbericht DJEM 2019

Vom achten bis zum sechzehnten Juni fanden in Willingen die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften im Schach statt. Unter den 700 Teilnehmern waren auch 46 aus Schleswig-Holstein am Start. 23 qualifizierte Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Altersklassen u10w bis u18, sowie 23 weitere in den offenen Turnieren a-c sowie dem KiKa-Turnier. Hier stellen wir vor, wie unsere Delegation unter der Führung der Trainerinnen und Trainer Wolfgang Krüger, Thomas Thannheiser, Mats Beeck, Anna-Blume Giede und Benedict Krause abgeschnitten hat.

In der u10w hatten wir mit Lisa Sickmann, Hanna Tran, Diana Kopylov und Helene Engeln 4 Starterinnen dabei, was an sich schonmal toll war. Besonders sie haben die Woche ohne Eltern auch sichtlich genossen ;) Auch, nachdem es zunächst bei den Mädels nicht so gut lief: In der ersten Runde verloren alle, und danach sah es zunächst nicht gut aus. Helene und Diana starteten beide mit 0 Punkten aus 4 Spielen, während Hanna immerhin 1.5 holen konnte. Lisa hingegen gewann ihre nächsten 4 Partien, sodass sie mit 4 aus 5 auf ihrem Setzlistenrang 3 stand. Leider holte sie dann das Fieber ein, und Lisa konnte zu den nächsten Partien zunächst nicht mit voller Kraft, dann gar nicht mehr antreten. In der letzten Runde stieg sie wieder ein, und holte sich zum Abschluss nochmal einen Sieg. Und die restlichen Mädels schienen ab hier mit vollem Teamgeist den Ausfalls Lisas wettmachen zu wollen. Wie entfesselt spielten Helene und Diana insbesondere auf. Helene, mit 0 aus 5 gestartet, konnte komplett das Momentum drehen. Nach einem famosen Schlussspurt konnte sie sich mit respektablen 4 aus 11 auf Platz 36 platzieren. Ganz starke 5 Punkte, alle in den letzten 7 Runden geholt, schnappte sich Diana! Sie pflügte nach der anfänglichen Nervosität, sodass sie sich Platz 28 holen konnte. Auch Hanna zeigte eine solide Leistung, am Ende hatte sie ebenfalls 5 Punkte auf ihrer Habenseite, sodass sie einen Platz vor Diana landete. Damit sind alle 3 unerfahreneren Mädels vor ihrem Setzlistenrang gelandet, klasse Leistung. Und auch Lisa mit 5/6 aus ihren gesunden Partien braucht sich nicht zu grämen. Ein rundum gelungener Auftritt!

Justus Sommer, Levi Malinovsky und Jacob Tingshen Guo wollten die u10 rocken. Und zunächst lief alles gut! Justus konnte sich mit 5,5 Punkten aus 7 Runden sehr stark positionieren. Zum Ende jedoch ging ihm etwas die Puste aus, leider konnte er nur noch einen Punkt holen, sodass er letztendlich auf Platz 19 landete. Levi Malinowsky holt startete eigentlich vielversprechend, doch ihm fehlte ganz offensichtlich der Kampfgeist. Nach zwei Siegen aus drei Partien fügte er noch 6 Remis zu seinem Punktekonto hinzu. Mit einem zusätzlichen Sieg und einer zusätzlichen Niederlage landet er auf Platz 24 mit 6 Punkten. Jacob Tingshen Guo holte ebenfalls 6 Remis, durch die Bank gegen höher gesetzte Gegner. Dazu gewann er wie Levi 3 Partien und verlor 2, sodass er am Ende mit 6 Punkten direkt hinter ihm 25. wurde; bei Setzlistenplatz 36 ein schöner Erfolg.

In der u12w waren Ani Petrosyan und Katerina Bräutigam unsere Vertreter. Ani startete mit 2,5 aus 3 stark in das Turnier. Nach einer schwierigen Phase mit nur einem halben Punkt aus 4 Spielen konnte sie danach in den letzten beiden Runden nochmal zwei Spiele gewinnen, um so mit 5/9 auf Platz 17 zu landen. Katerina war von Anfang an top motiviert, und holte sich die ersten 3 Spiele. Nach einer Niederlage gegen Konkurrentin Lepi Coco Zhuo konnte sie erneut 3 Spiele gewinnen. In der achten Runde, punktgleich mit der Führenden, verlor sie leider, sodass sie keine Chance auf den Titel mehr hatte. Mit dem Sieg in der letzten Runde konnte sie jedoch Silber absichern, ein toller Erfolg für sie nach Setzlistenrang 5 und damit die Qualifikation für die internationale Ebene. Glückwunsch!

Im u12-Turnier durften Phillip Ziming Guo, Jonas Rempe und Peter Woltmann antreten. Philipp spielte ein sehr konstantes Turnier. Mit 3 Punkten aus den letzten 4 Spielen konnte er sich insgesamt 5,5 aus 9 Punkte holen, sodass er den 13.Platz erlangte. Auch das Turnier von Jonas war eher wechselhaft. Auf Siege folgten Niederlagen und umgekehrt. So konnte er 5 Punkte und den 22.Platz erreichen. Peter Woltmann hingegen startete famos, mit 4 aus 5 von Platz 52 wurde er bis auf Platz 5 nach vorne gespült. Dort hingegen bekam die Nervosität Überhand, vielleicht auch etwas der zu Große Druck von außen. Auch wenn er die letzten 4 Partien verlor, konnte er mit 4 Punkten bei sehr starken Gegnern einen respektablen 34.Platz knapp 20 Plätze vor Setzliste erreichen.

In der u14w war Susanna Margaryan auf dem vorletzten Platz gesetzt. Sie startete zu ängstlich in das Turnier, was bei der Startrangliste auch verständlich war, und verlor trotz guter Partien ihre ersten 3 Runden. Dann jedoch platzte der Knoten und sie gewann 2 Partien, unter anderem mit schwarz gegen eine Gegnerin mit über 500 Punkten mehr. Sie schloss ein tolles Turnier mit einem weiteren Sieg ab, sodass sie sich mit dreieinhalb Punkten aus neun Spielen auf Platz 24 platzierte.

Die u14 wurde von Keyvan Farokhi und Joa Max Bornholdt gespielt. Joa war sichtlich offensiv unterwegs. Mit 3 aus 4 Weißsiegen hielt er der starken Konkurrenz stand, ein Remis in der letzten Runde brachte ihn auf Platz 9 mit 3,5 Punkten. Keyvan startete mit 2,5 aus 5, ehe er dann durch zwei überzeugende Siege für die achte Runde an Tisch 3 gegen Jan Pubantz gesetzt wurde. Von dort aus konnte er leider nicht mehr aufs Podium schielen, trotzdem positionierte er sich mit 5 aus 9 gut im vorderen Feld auf Platz 14.

Alva Glinzner startete in der u16 weiblich. Nach einem unglücklichen Auftakt und 1,5 aus 3 brachte ihr eine schwierige Ausgangslage für den Kampf ums Podium, die sie dann aber mit zwei Siegen verbesserte. Ab Runde 6 spielte sie zwar tolles Schach, verpasste es aber leider in ihren Partien mehrfach, den Sack zuzumachen. So verpasste sie mit ihrem Sieg in der letzten Runde die Top5 damit hauchdünn, ihre Partien zeigten jedoch trotzdem ihr großes Potential.

In der u16 waren die Startplätze aus Schleswig-Holstein von Daniel Kopylov und Tilo Rietschel besetzt. Daniel ging aufgrund seiner Form sehr pessimistisch an das Turnier, was sich leider bestätigt. Daniel spielte solide, und landete letztendlich mit der Hälfte der Punkte auf Rang 17. Tilo war ganz hinten auf Rang 28 gesetzt. Aus den ersten 3 Spielen konnte er tatsächlich 2 gewinnen, danach lieg es nicht mehr so rund. Trotz Krankheit kämpfte er sich durch das Turnier, und belohnte sich selbst mit einem Endrungensieg, der ihn mit 3,5 Punkten auf Platz 23 beförderte.

Für die u18 versuchten sich Inken Köhler und Alexandra Mundt. Inken hatte sich direkt vor dem Turnier bei der deutschen Frauenmeisterschaft so richtig ausgetobt, und einen überragenden dritten Rang geholt. Hier jedoch schienen ihr jedoch die Anstrengungen jenes Turniers etwas zuzusetzen, ging ihr doch etwas der Killerinstinkt ab. Mit 4,5 aus 9 landete sie auf Rang 12. Ein Rang vor ihr konnte sich Alexandra platzieren. Nach einem wirklich schwachen Start und nur 1,5 Punkten aus 5 Spielen, zog sie sich selbst aus dem Sumpf. Drei Siege in Folge, darunter eine spektakuläre Partie gegen die höhergesetzte Rebecca Browning, und ein Remis in der letzten Runde brachten sie bis auf Rang 11 mit 5 Punkten nach vorne.

Die u18, von vielen als Königsdisziplin bezeichnet, hatte gleich 3 Schleswig-Holsteiner: Den qualifizierten Magnus Arndt sowie die Freiplatzträger Alexander Rieß und Ashot Parvanyan, der auf den letzten Drücker noch von seiner Schule freigestellt werden konnte. Alexander startete gut mit 2 Siegen, und auch danach blieb er stark: Nach 5 Runden hatte er den vierten Rang inne. Dann allerdings verlor er gegen Valentin Buckels, womit die Podiumschancen in weite Ferne gerückt sind. Die letzten 3 Runden remisierte er, sodass er die Top10 sicherte, die nach einem eher ruhigen Schachjahr ein gutes Ergebnis sind. Magnus verschob sogar seine Abi-Prüfung, um mitspielen zu können. Und das lohnte sich: Direkt in der ersten Runde holte er sich einen IM als Skalp, und von dort an blieb er stark. Nur gegen Ashot verlor er, sodass er mit 2,5 aus 5 gut positioniert war. Dann packte er aber in den letzten Runden nochmal eine Schippe drauf, holte noch 3,5 aus 4 gegen durch die Bank höher gesetzte Gegner. Das bedeutete, obwohl er frevelhafterweise seinen Abiball der Siegerehrung vorzog, einen hervorragenden vierten Platz mit 6 Punkten, den so niemand auf dem Schirm haben konnte! Noch spannender war es bei Ashot: An Drei gesetzt startete er mit zwei Remis in das Turnier. Dann aber holte er drei Siege in Folge, ehe der Showdown gegen Luis Engel wartete. Leider konnte er gegen Luis nicht gewinnen. Der Titel war weg, das Podium konnte er aber mit einem Finale mit 2 Punkten aus 3 Spielen sichern. Bronze für Ashot!

Bei den offenen Turnieren zeigte sich Schleswig-Holstein quantitativ und qualitativ hervorragend. Im Kika-Turnier wurde Zoe Bosselmann mit 3 aus 7 30. Erfolgreichster Pirat war Lennik Rempe auf Platz 10; mit 5 Punkten punktgleich mit dem Viertplatzierten. Tewe Schmidt hatte die höchste Punktzahl aller Vierpunktler und wurde Vierzehnter.

Im ODJM C spielten Celina Malinowsky, Cillian Frank, Harut Margaryan und Vanessa Foos. Letztere konnte lange ganz vorne mitspielen. Leider verlor sie in der letzten Runde, sodass sie mit 6 aus 9 es nicht ganz aufs Podium schaffte. Celina hatte sogar gegen sie gewonnen, und war nach einem tollen Zwischenspurt und 4 Siegen in Folge im Kampf ums Podium. Am Ende ging auch ihr etwas die Luft aus, sie holte 5,5 und wurde Dreizehnte. Damit hatte sie einen halben Punkt mehr als Harut, der sich ebenso wie Cillian solide durch das Turnier spielten. Die Jungs landeten auf Platz 25 (Harut, 5 Punkte) und auf Platz 46 (Cillian, 4 Punkte).

Das B-Turnier hatte die größte Teilnehmerstärke aus Schleswig-Holstein. Mieke und Janne Rempe holten schwesterlich je 3,5 aus 9, ebenso wie Nils Bendtschneider. Alexander Bräutigam sammelte mit offensivem Schach 4 Punkte, und zeigte ebenso wie Niklas Senechal eine deutliche Steigerung gegenüber der Setzliste. Jener konnte wie Minh Dat Tran mit 4,5 die Hälfte aller Punkte erreichen. Tigran Petrosyan holte 5 Punkte, Max Reuter sogar noch einen halben mehr. So landeten beide in den vorderen Dreißigern, ebenfalls weiter vorne als erwartet. Emil Günther und Finn Christopher Petersen sammelten fleißig Punkte, sodass sie 2 Runden vor Schluss aussichtsreich im Titelkampf lagen. Mit Podiumschancen gingen beide in die letzte Runde, doch kamen sie jeweils nicht über ein Remis heraus, auch wenn gerade Finn wie ein Löwe kämpfte. Am Ende reichte es für ihn verdientermaßen als Fünfter für die Bühne, auf der er seine 7 Punkte feiern konnte. Emil verfehlte jene als Sechster mit 6,5 Punkten denkbar knapp.

Titelchancen waren im OJDM A eher spärlich. Benjamin startete plangemäß 3 Runden später, und spielte somit am Ende des Turniers, welches er mit 2 Punkten Abschloss. Taron holte insgesamt 6 Remis gegen 2000+er, der Sieg in Runde 8 war für ihn die Kirsche auf der 4-Punkte-Torte. Lukas hingegen zeigte sich enttäuscht: 6 Runden lag er auf Top10 Kurs, doch am Ende fielen ihm die Partien nicht mehr zu. Tom Linus Bosselmann hingegen konnte 5,5 Punkte holen, und damit ein sehr gutes Turnier auf Rang 22 abschließen. Noch überraschender war der 23. Rang für Tom Behringer, der an 83 gesetzt war! Mit Siegen in den letzten beiden Runden konnte er ein ohnehin schon tolles Turnier hier so richtig veredeln. Bester Teilnehmer aus Schleswig-Holstein war aber Alfred Parvanyan auf Rang 9, der mit etwas weniger Pech in Zeitnot sogar vielleicht ganz oben hätte angreifen können. Er holte volle 6 Punkte.

Insgesamt zeigte sich das Team Schleswig-Holstein durchaus zufriedenstellend. Gerade die niedriger gesetzten Spieler schafften es, immer wieder zu überraschen. In der Endbilanz stehen 9 Platzierungen in den Top15, darunter3 Top10 Ergebnisse in der u18. Besonders herauszuheben sind:

9. Platz u18 Alexander Rieß
6. Platz u16w Alva Glinzner
4. Platz u18 Magnus Arndt
3. Platz u18 Ashot Parvanyan
2. Platz u12w Katerina Bräutigam

Diesen tollen Platzierungen in den qualifizierten Turnieren schließen sich weitere herausragende Performances wie die von Alfred, Finn, Emil und Vanessa in den offenen Turnieren. Auch in den Rahmenturnieren zeigte sich Schleswig-Holstein aktiv. Besonders hervorragend zeigte sich das Team Double-T beim Blitzmannschaftsturnier, welches sie in der Besetzung Benedict Krause, Magnus Arndt (8,5 aus 9!!) und Thomas Thannheiser in dominanter Manier gewinnen konnte. Auch im Tandemturnier waren die Jungs erfolgreich. Magnus und Emil räumten als „f4 und der Tag gehört dir“ den ganz großen Wurf ab und gewannen. Auch Tom und Finn-Christopher sowie Joa und Tilo konnten sich in den Top5 positionieren. Beim Fußballturnier schlug das Team in einem prestigeträchtigen Sieg das Team aus Hessen mit 8:2, während die älteren den Vergleichskampf gegen NRW dieses Jahr knapp verloren.

Das ganze Team hatte einen Wahnsinnsspaß auf dieser Meisterschaft. Sowohl die schachliche Ebene, als auch die tolle Zeit ohne Eltern oder heimische Verpflichtungen hat der ganzen Mannschaft Spaß gemacht. Über die Unterstützung von zuhause, ob über Brettgrüße oder anderweitig, hat sich trotzdem jeder gefreut. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer, jedes Elternteil und jeder Schachfreund von zuhause hat seinen Teil dazu beigetragen, dass das Team Schleswig-Holstein eine tolle Zeit hatte, von Anreise bis Siegerehrung.

Vielen Dank dafür!

Ergebnisse der Schleswig-Holsteiner findet ihr hier.