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Agenda-Treffen der SJSH 2021

Diese Veranstaltung wurde mit Fördermitteln der Sportjugend Schleswig-Holstein für Mikroprojekte mit Schwerpunkt Neustart eines Jugendvorstandes unterstützt.

Der Vorstand der Schachjugend Schleswig-Holstein leitet seit Jahren Turniere im Bundesland und organisiert weitere Veranstaltungen rund ums Schach. Aber was genau sind unsere Ziele und Visionen und wie können wir sie erreichen? Wo gibt es noch Ausbaubedarf und in welchen Bereichen läuft es schon richtig gut? Mit diesen Fragen haben wir uns vom 10.-12.12. beim Agenda-Treffen 2021 beschäftigt. Neben acht der neun Vorstandsmitglieder waren Antonia Schmidt (Lübecker SV) und Finn Christopher Petersen (SK Doppelbauer Kiel) anwesend, um unsere Gespräche um den Blick von außerhalb des Vorstands zu erweitern und zugleich einen Einblick in unsere Arbeit zu erhalten.

Das Agenda-Treffen fand in der Jugendherberge Bad Segeberg statt. Im Stil der Karl-May-Festspiele eingerichtet, erwarteten uns hier neben lebensgroßen Indianer-Statuen im Eingangsbereich und Plakaten von allen Aufführungen der bekannten Festspiele auch Duschräume für „Cowboys“ und „Cowgirl Ladies“. Nach der Ankunft und der Einrichtung des Tagungsraums, in dem wir das Wochenende verbringen würden, begrüßte unser Finanzreferent Julian uns und berichtete von dem letzten Agenda-Treffen, das 2016 stattfand. Die wenigsten aktuellen Vorstandsmitglieder waren vor fünf Jahren bereits dabei, deshalb war es interessant, von Julian zu erfahren, wie das Treffen „damals, 2016“ ablief. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir damit, unsere Erwartungen an das Wochenende und unsere thematischen Wünsche auszutauschen und über sie zu diskutieren. Besonders der Einfluss der Corona-Pandemie auf unsere Veranstaltungen wurde hierbei thematisiert, aber auch besonders die Frage, wie wir die Jugendlichen besonders aus kleineren Vereinen erreichen können. Nach dem Abendessen endete der Abend in einem gemeinsamen Spieleabend mit einer Auswahl aus Lukas‘ und Julians umfangreicher Spielesammlung.

Am Samstagvormittag haben wir uns nach dem gemeinsamen Frühstück mit der Frage beschäftigt, was im Ehrenamt demotivierend ist. Wir haben das Thema Motivation also mal von der anderen Seite betrachtet und zusammengetragen, was uns an ehrenamtlicher Arbeit keinen Spaß macht und die Motivation raubt, damit an diesen Punkten gearbeitet werden kann. Sowohl vorstandsinterne Probleme als auch Faktoren von außen wurden hierbei thematisiert und diskutiert.

Danach folgte eine Gruppenarbeitsphase, die den gesamten Nachmittag in Anspruch nahm. In drei Gruppen aufgeteilt beschäftigten wir uns ca. 2 Stunden lang mit den Themen ‚Kommunikation‘, ‚Turnierangebote‘ und ‚Was können wir den Vereinen bieten?‘. Während einige Gruppen die Arbeit an den Segeberger See oder auch auf den Kalkberg auslagerten, blieben Andere in der Jugendherberge. Am Ende der Arbeitsphase hatte jede Gruppe ein Plakat erstellt, auf dem die Ergebnisse festgehalten waren. Nach einer entspannten Pause mit Kaffee, Kuchen und einer Runde ‚Ligretto‘ versammelten sich alle Teilnehmenden wieder im Tagungsraum, um einander die Ergebnisse der Gruppenarbeit vorzustellen. Die Gruppe mit dem Thema ‚Kommunikation‘ startete und präsentierte, in welchen Bereichen Kommunikation besonders wichtig ist, wo sie schon gut funktioniert und wo und wie man sie noch verbessern könnte. Sowohl die vorstandsinterne Kommunikation als auch die mit den Vereinen und über Social Media wurde thematisiert. Die Gruppe ‚Turnieraufgaben‘ hatte in der Arbeitsphase die von der SJSH ausgerichteten Turniere der letzten Jahre unter die Lupe genommen und ausgehend davon, wie diese angenommen worden waren, Ideen zur Verbesserung der bestehenden sowie für neue Veranstaltungen entwickelt. Beispielsweise wurde überlegt, die Landesjugendblitzmeisterschaft und die Landesjugendschnellschachmeisterschaft am selben Wochenende zu terminieren und so ein größeres Event zu kreieren. Auch die Idee, Hochschulmeisterschaften zu veranstalten, fand Anklang. Die dritte Gruppe, die sich mit der Frage, was die SJSH den Vereinen bieten kann, beschäftigt hatte, stellt zunächst vor, was Vereine wollen und was wir ihnen aktuell anbieten. Darauf aufbauend hat die Gruppe Ideen entwickelt, um die Angebote an die Vereine weiterzuentwickeln und Lücken zu füllen. Beispielsweise die Wertschätzung von besonders aktiven Vereinen und Ehrenamtler*innen, die Partizipation, zum Beispiel in Form von Austauschforen, oder auch die Weiterqualifizierung von Trainer*innen und Ehrenamtler*innen schlug die Gruppe vor und stellte ein breites Spektrum an Möglichkeiten der Arbeit mit und für Vereine vor. Die Ergebnisse der Gruppen wurden nach den Vorträgen jeweils noch diskutiert und abgeschätzt, was zukünftig gut umsetzbar wäre. Von den Ergebnissen dieser Diskussion ausgehend entwickelten wir gemeinsam mit allen Teilnehmenden konkrete Ideen, die wir entweder sofort umsetzen wollen oder bis 2025 langfristig erfüllen wollen. 

Nach dieser intensiven Arbeitsphase war es Zeit fürs Abendessen, wonach die ersten Teilnehmenden leider schon verabschiedet werden mussten. Die Übriggebliebenen fanden sich im Tagungsraum zu einer entspannten Spielerunde zusammen und ließen den Tag mit dem Schöpfen kreativer Neologismen und dem Diskutieren der Bedeutung derselben ausklingen.

Am nächsten Morgen hieß es nach dem Frühstück dann auch schon: Koffer packen. Nachdem dies geschehen war, fanden wir uns noch ein letztes Mal im Tagungsraum ein und sprachen noch einmal über die am vorigen Abend entwickelten neuen Projekte. Für einige fanden sich direkt Interessenten, die sich an der Umsetzung beteiligen wollen, und so gehen wir aus dem Wochenende bereits mit konkreten Plänen und verteilten Aufgaben für die nächsten Wochen und Monate hervor. Als letzte Arbeitsphase des Wochenendes entstand dann die ‚Roadmap 2025‘. Auf ihr sind unsere Ziele für die Jahre bis 2025 festgehalten, sie dient als Orientierung und Maßstab, ob wir unsere Pläne auch in die Tat umsetzen.

Abschließend wurde das Agenda-Treffen rekapituliert: Hatten sich die Erwartungen, die am Freitagabend ausgesprochen worden waren, erfüllt? Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv. Jede*r nimmt zahlreiche neu entwickelte Ideen, Denkanstöße sowie Motivation mit nach Hause. Jetzt gilt es natürlich noch, die theoretisch entwickelten Ideen möglichst erfolgreich in die Praxis umzusetzen. Ich hoffe, dass uns dies gemeinsam gelingen wird. Für mich kann ich sagen, dass das Wochenende nicht nur meine Pläne für die zukünftige Arbeit im Vorstand, sondern auch die Zusammenarbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern verbessert und vorangetrieben hat und es schön war, nach längerer Zeit ohne Präsenztreffen mal wieder Zeit miteinander zu verbringen und auch abseits vom Schach Gespräche führen zu können. Ich freue mich schon auf das nächste Agenda-Treffen, das hoffentlich nicht erst in 5 Jahren stattfinden wird!