Zum Hauptinhalt springen
 
| Schulschach

Die LandesSchulSchachMeisterschaft 2018 - Ein Erlebnisbericht

Lukas Nagy hat sich bereit erklärt einen Erlebnisbericht der LSSM 2018 zu verfassen, welchen wir liebend gerne hier mit euch teilen! Vielen Dank Lukas!

Max und Lukas beim Blitzen um das wenig begehrte Limetten-Gurken-Wasser

Und dann war es das auch schon wieder… Jedes Jahr das gleiche Vorhaben: „Na los Lukas, dieses Jahr wird das was, schnapp´ dir ein paar Leute aus deiner Schule und zeig dem Rest, wo der Hammer hängt!“ Um es kurz zu machen, wie in den vergangenen Jahren blieb die Idee Theorie. Doch Inspiration schadet bekanntlich nie, ich nahm mir vor, wenigstens durch Anwesenheit zu glänzen und einen Blick auf die besten Schulschachmannschaften aller Altersklassen aus ganz Schleswig-Holstein zu werfen. Unter der Anleitung von Olaf Nevermann und einer Vielzahl von assistierenden Helfern aus dem Vorstand der Schachjugend Schleswig-Holstein und einzelnen Schachvereinen, entstand am 03.03.2018 in den Räumlichkeiten der Ernestienschule zu Lübeck ein gut organisiertes Turnier. Offensichtlich kann man nie genug Unterstützer haben, denn mein Besuch wurde scheinbar als Hilfsangebot interpretiert, ab Runde drei durfte ich mich über den Titel „Hilfsschiedsrichter“ freuen und sorgte zusammen mit Max Dörp für einen reibungsfreien Ablauf in der Wertungsklasse I, II und M.

Doch beginnen wir chronologisch bei den Jüngsten. In der Wertungsklasse V hatte schlussendlich die LPS Elmshorn I die Nase vorne, mit 12-2 Mannschaftspunkten gewann sie das Turnier haarscharf vor der Waldschule Groß Grönau. Ebenfalls, wenn auch knapp, gelang der GS Harksheide Nord der Einzug aufs Podium, mit einem halben Punkt Vorsprung in der zweiten Wertung gegenüber den viertplatzierten Kielern von der Johanna-Mestorf-Schule.

In der Wertungsklasse IV wehte ein anderer Wind, eine klare Dominanz der Lübecker zeichnete sich ab. Mit deutlichem Abstand landete der Gastgeber, die Ernestienschule, welche 2 Vereinsspieler des Lübecker SV aufwies, auf dem ersten Rang. Besonders erfreulich, aus meiner Sicht, war die Leistung von Dima Dykukha, Thore Rosin und Joshua Gehle, die mit jeweils 6, 6.5 und 7 Siegen aus sieben Partien Turnierbeste wurden. Das als Musikschule bekannte Johanneum zu Lübeck, ebenfalls besetzt mit Spielern des Lübecker Schachvereins, belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Die Bronzemedaille konnte sich Schwartau sichern, an Brett eins Nachwuchstalent und Jugendlandesligaspieler Frido Sallandt.

An dieser Stelle mal ein kleiner Cut, da in der Wertungsklasse I interessante Dinge passierten, die das Augenmerk einiger Spieler auf sich zogen. Grund genug sich einmal diesen, naja, „außerschachlichen“ Aktivitäten, zu widmen. Anna-Blume Giede, von TuRa Harksheide, hatte in ihrer Mittagspause die etwas unerfreuliche Erfahrung mit einem Limetten-Gurken-Wasser aus einem anliegenden Café machen dürfen. Die naheliegendste Idee, laut Eilsabeth Schönweiler, war es, die Schiedsrichter, Max Dörp und mich, darum blitzen zu lassen, wer diese exotische Köstlichkeit genießen dürfte. Wie es unsere Aufgabe als pflichtbewusste Schiedsrichter war, gingen wir die Wette natürlich ein und nutzen die kurze Mittagspause sinnvoll. Russisches Roulette, neu gewonnene Tradition oder kranker Fetisch, die Meinungen gingen weit auseinander. Max nahm seine kurz darauffolgende Niederlage sehr erwachsen, Wettschulden sind Ehrenschulden, er trank… gefolgt von einer fünf-minütigen Zwangspause. Wessen Interesse ich geweckt habe, den darf ich auf der anstehenden LJEM gerne zu einer Runde „Gurken-Wasser-Blitz“ einladen, meine persönlichen Favoriten dazu wären: Sascha Morawe, Michael Weiss, Maximilian Rützler und Tom Behringer. Ist das Gurkenwasser zu hart, seid ihr zu schwach! Die Bilder weiter unten zeigen uns beim Blitzen um das Verderben.

          

Zurück zum Thema, wie sah es in der Wertungsklasse III aus?

Lübeck und Kiel machten die Treppchen-Plätze unter sich aus, diverse Meisterklassenspieler wie Alva Glinzner, Jalel Silini, Joa Max Bornholdt, Tilo Rietschel, Kolja Maas und Henry Grounev fanden an diesem Samstag den Weg zur LSSM um ihrer Schule Ruhm und Ehre zu bereiten. Schlussendlich siegte die Oberschule zum Dom knapp, mit einem halben SoBerg Punkt vor dem Johanneum zu Lübeck und der Max-Planck- Schule Kiel, welche den Kampf um den zweiten Platz erst durch eine minimale Differenz in der dritten Wertung ausmachen konnte.

In den Wettkampfklassen I und II war bis zuletzt alles möglich. Für wen sollte es reichen? Hart umkämpft, aber fair, gewann Schwartau, um genau zu sein, das Leibniz Gymnasium. Ein souveräner Sieg, bei nur einer Niederlage, ist durchaus beachtlich. In der Wertungsklasse I konnte Oldesloe ähnliches verbuchen, mit ebenfalls nur einer Niederlage sicherten die Brüder Lennart und Lasse Schneider in Kombination mit Baran Yüksel und Anes Idrizalari den Turniersieg. Bestes Mädchenteam der Gruppe wurde das Katharineum zu Lübeck, ebenfalls mit bekannten Gesichtern. Vertreten waren hier unter anderem die Animateure des Gurkenwasser-Spiels, Anna Blume Giede und Elisabeth Schönweiler. Zusammen mit Maxi Sophia Gossing und Nelena Lescow erreichten sie 7-7 Mannschaftspunkte und einen 7. Platz in der Gesamtwertung. Das zweite Mädchenteam der Gruppe ließen sie auf dem 11. Platz deutlich hinter sich.

Wie auch im letzten Jahr kann ich mich abschließend nur über das großartige Engagement der Schüler und Schülerinnen aller Altersklassen im Turnierschach freuen und den fairen Turnierablauf loben. Egal ob Vereinsspieler, Anfänger oder AG-Teilnehmer, diese Veranstaltung schließt niemanden aus und alleine die Tatsache, dass in der Wertungsklasse I ein Team aus Schulschachspielern mehrere Vereinsspielermannschaften hinter sich gelassen hat, zeigt, das Schach ein Mannschaftsport ist und harte Arbeit sich auszahlt. Auf der LSSM ist nichts vorentschieden. Mannschaften der AG-Welt konnten hier den Ernstfall gegen Vereinsmannschaften proben und die Vereine ihr Können unter Beweis stellen, ein zusätzlicher Anreiz ist aber auch der Schulvergleich.

Ein schönes Turnier neigte sich dem Ende, mein Dank gilt allen Helfern, Eltern und Gästen, wie zum Beispiel dem Staatssekretär Grundei, welcher als Vertreter des Bildungsministeriums Schleswig-Holstein der mitunter die Siegerehrung durchführte, sowie der tollen Organisation Olaf Nevermanns. Ich hoffe auch in den folgenden Jahren auf eine solch zahlreiche Teilnahme an der LSSM, um zu zeigen, dass der Schachsport bei weitem nicht auf die Vereine zu begrenzen ist.