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Die SJSH auf der DSJ Jugendversammlung!

Anna-Blume und Julian haben unser Bundesland in Potsdam vertreten. Nachfolgend berichtet Anna-Blume von dieser Erfahrung!

Unter der Leitung von Carl Haberkamp diskutieren die jüngeren Vertreter der Schachjugenden bei der Jugendsprecher-Versammlung

Julian und unser ehemaliger Spielleiter Einzel Sascha beim Tischkicker-Spiel

Vom 08.-10.03. fand in Potsdam die diesjährige Jugendversammlung der Deutschen Schachjugend statt. Nachdem ich selbst erst auf der vergangenen schleswig-holsteinischen Jugendversammlung in den Vorstand gewählt wurde und somit auf eine bisher eher spärliche Laufbahn als Ehrenamtlerin verweisen kann, hat es mich umso mehr gefreut, die Möglichkeit zu bekommen, die schleswig-holsteinischen Jugendlichen bei diesem Event vertreten zu dürfen.

Somit machte ich mich am Freitag also gemeinsam mit Julian Schwarzat zunächst auf den Weg nach Hamburg, um dort die Hamburger Delegation für die Jugendversammlung einzusammeln und dann gemeinsam Richtung Potsdam zu reisen. Die Anreise gestaltete sich als nervenaufreibend, denn ein Unfall, der Staus auf der Autobahn nach Potsdam zur Folge hatte, verlängerte die normalerweise etwa drei Stunden lange Fahrt auf gute fünf Stunden. Etwas erschöpft kamen wir also im Landhotel Potsdam an und konnten sogleich unsere Zimmer beziehen und etwas Kraft tanken. Dies war uns allerdings nicht lange vergönnt, denn obwohl die Jugendversammlung erst am nächsten Tag begann, waren – wie wir selbst – viele Teilnehmer schon am Freitag angereist, weshalb ein gemeinsames Abendessen geplant war. In dem Randbezirk von Potsdam, in dem wir uns befanden, verbrachten wir den Abend in einem sehr interessanten Restaurant, welches nur drei Gerichte führte – eine alternative Gaststätte gab es aber anscheinend nicht, deshalb gaben wir uns damit zufrieden, die überwältigende Auswahl zwischen drei Flammkuchen zu haben. Trotzdem konnten wir den Abend in entspannter Atmosphäre und beim Kennenlernen (bzw. ich beim Kennenlernen, Julian eher beim Wiedersehen, er ist ja schon lange dabei) der anderen Ehrenamtler ausklingen lassen.

Am nächsten Vormittag startete nun die Veranstaltung. Zuerst trafen sich nur die jugendlichen Vertreter der Bundesländer. Unter Leitung des Jugendsprechers Carl Haberkamp, der dieses Amt zwei Jahre lang ausgeübt hat und sich nun von Emmilie König und Cecilia Lange ablösen lässt, fand ein Austausch über die Jugendarbeit statt – wirklich interessant, zu erfahren, welche Projekte in anderen Bundesländern laufen. Fast jede Schachjugend war mit einem Jugendlichen (unter 23 Jahren in diesem Fall) vertreten, denn nur so konnte man bei der Jugendversammlung die volle Stimmzahl erlangen.

Eine Stunde später stieß Julian dann wieder zu mir und die eigentliche Jugendversammlung begann. Zunächst stellten sich die Gastgeber aus Brandenburg vor und nach ein paar anfänglichen Abstimmungen, die mir von unserer Jugendversammlung schon bekannt waren, zum Beispiel die Wahl des Protokollführers, wurden uns von verschiedenen Vorstandsmitgliedern die Pläne der Deutschen Schachjugend für die Zukunft vorgestellt. Es waren wirklich sehr interessante und tolle Ideen dabei. Vor allem für das Jubiläumsjahr 2020 (die DSJ wird 50 Jahre alt) wurden alle Teilnehmer kreativ, als es um´s Ideen sammeln ging, wie man das Jubiläum zelebrieren könnte.

Doch das Jubiläumsjahr ist bei weitem nicht das einzige Projekt. Ebenfalls sehr spannend ist ein von der DSJ ausgearbeiteter und von unserem ehemaligen Vorstandsmitglied Sascha Morawe vorgestellter Fairplay-Vertrag, den idealerweise alle Vereine unterschreiben sollen und der für ein besonders faires Verhalten innerhalb des Vereins und im Umgang mit anderen Vereinen sorgen soll – eine schöne Idee, bei der ich gespannt bin, ob sie in der Praxis funktionieren kann. Ebenfalls ausgearbeitet und von der Jugendversammlung verabschiedet wurde die „Konzeption zur Prävention und Bekämpfung von sexualisierter Gewalt und Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Schachsport“. Wer mehr zu diesem wichtigen Thema erfahren möchte, sollte sich diesen Ehrenkodex und alle weiteren Informationen auf jeden Fall auf der Website der DSJ ansehen.

Außerdem wurde ein Scoutingsystem für die u8 entwickelt, um Talente frühzeitig erkennen und fördern zu können.

Ein weiterer wichtiger Teil der Jugendversammlung waren die Wahlen der neuen Vorstandsmitglieder. Die Ämter des Nationalen Spielleiters, des Jugendsprechers, des Schulschachreferenten und des Finanzreferenten wurden neu besetzt und zugleich erhielten zwei der aus dem Vorstand austretenden Ehrenamtler eine besondere Auszeichnung: Carl Haberkamp wurde mit der silbernen Ehrennadel, Falco Nogatz mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Am Abend gingen wir erneut in Golms vermutlich einziger Gaststätte essen und ließen den entscheidungsreichen Tag entspannt beim Plaudern, Grillen und Kickern ausklingen. Den Höhepunkt des Abends bildete ein Schachturnier zu Ehren des nun ehemaligen Spielleiters Falco Nogatz, welches dieser selbst natürlich gewann.

Am nächsten Tag ging es nach dem gemeinsamen Frühstück weiter mit den Abstimmungen. Nun kamen wir zuerst zu den Anträgen der Deutschen Schachjugend, bei denen es beispielsweise um Änderungen in der Geschäftsordnung ging. Außerdem wurden drei Anträge der Schachjugend  Berlin behandelt.

Am Ende der Jugendversammlung stand der Beschluss, diese im nächsten Jahr anlässlich des DSJ-Jubiläums in Freiburg, der Gründungsstadt der Deutschen Schachjugend, stattfinden zu lassen. Um etwa 13 Uhr machten Julian und ich uns gemeinsam mit den Hamburgern also auf den Weg zurück in den Norden. Die Rückfahrt verlief glücklicherweise deutlich unkomplizierter als die Hinfahrt – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass vielen der anderen Ehrenamtler die Heimkehr durch den Orkan Eberhard erschwert wurde.

Mir hat die Jugendversammlung wirklich sehr gut gefallen. Einfach mal die Deutsche Schachjugend näher kennen zu lernen und sich zugleich mit anderen Ehrenamtlern austauschen zu können, ist eine wirklich inspirierende und motivierende Erfahrung gewesen und ich hoffe, die Schachjugend Schleswig-Holstein in den nächsten Jahren noch mal auf einer solchen Veranstaltung vertreten zu dürfen.

-Anna-Blume