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DSJ-Akademie 2022

Vom 24.06. bis 26.06. fand in Oldenburg die DSJ-Akademie statt. Ich (Anna-Blume) habe diese zum ersten Mal besucht, auch aus Wilster, Oldesloe und Kiel waren Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler dabei. Die Veranstaltung bestand aus vier Workshop-Einheiten, wobei man sich jedes Mal eines von vier verschiedenen Themen aussuchen konnte. Ich kann also nur einen kleinen Einblick in die Veranstaltung anhand der von mir gewählten Workshops geben. Das Workshop-Angebot war sehr vielfältig, es gab sowohl schachbezogene Workshops, die für Trainer*innen besonders interessant waren, als auch rein ehrenamtsbezogene Themen.

Am Freitagabend startete die Akademie direkt nach dem Abendessen in der sehr schönen, modernen Jugendherbe in der Nähe des Oldenburger Bahnhofs. Jonathan Carlstedt, Trainer beim SV Werder Bremen, hielt einen spannenden Vortrag zu Talententwicklung und Leistungssport im Verein. Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung beim Hamburger SK und bei Werder Bremen verfügt er über ein großes Wissen in diesem Bereich und konnte wertvolle Tipps und Vorgehensweisen weitergeben, die besonders für die Trainer*innen unter den Teilnehmenden wissenswert waren.

Am nächsten Morgen startete nach dem gemeinsamen Frühstück der erste Workshop. Hierbei hatte ich mich für ‚(Selbst-)Ausbeutung im Ehrenamt‘ von Fabian Tobianski entschieden. Immer wieder kommt es vor, dass zu viel Arbeit auf den Ehrenamtler*innen lastet, sodass deren Tätigkeit, die ja eigentlich auch Spaß machen soll, zum stressigen Full-Time-Job wird. Wie man dem entgegenwirken kann, wurde im Seminar anhand zahlreicher persönlicher Erfahrungen diskutiert.

Im zweiten Block besuchte ich den Erste-Hilfe-Kurs der Bundesjugendsprecherin Emmilie König. Da mein letzter Erste-Hilfe-Kurs schon ein paar Jahre her ist und es besonders bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht schaden kann, in den Grundlagen sicher zu sein, habe ich dieses Angebot der DSJ gerne genutzt. Vom Anruf beim Notdienst über Seitenlage und Verband anlegen wurde alles einmal durchgegangen und praktisch angewendet, sodass die Teilnehmenden am Ende des Workshops optisch eher in ein Krankenhaus als auf eine Schachveranstaltung gepasst hätten.

Foto: Deutsche Schachjugend

Der dritte und letzte Workshop des Tages, den ich besuchte, war ‚Kommunikation und Rhetorik‘ von Jannik Kiesel, dem Referenten für allgemeine Jugendarbeit der DSJ. Jannik gab den Teilnehmenden wertvolle Tipps mit auf den Weg, um sicher vor Gruppen zu sprechen und hierbei nicht nur inhaltlich, sondern auch mit Präsenz und Körperhaltung zu überzeugen. Besonders viel Spaß hatten die Teilnehmenden im Schlagfertigkeits-Teil, wo Jannik uns verschiedene Methoden der Schlagfertigkeit vorstellte und diese natürlich direkt praktisch ausprobiert wurden. Wenn ihr also in der nächsten Zeit jemanden unterstellt, er sei nicht kooperativ, und die Person mit „Deine Mutter ist nicht kooperativ!“ antwortet, könnt ihr euch ziemlich sicher sein, dass derjenige Janniks Seminar besucht hat.

Nach dem gemeinsamen Abendessen nutzte ich den Rest des Abends, um mit ein paar der anderen Teilnehmenden Oldenburg zu erkunden. Highlights waren der doch eher klein geratene Hafen, ein Teich, der laut Google Maps den etwas hoch gegriffenen Namen ‚Jordan‘ trägt, und der spontane Besuch einer kostenlosen Kunstausstellung, bei der mitten im Raum ein DJ auflegte. Falls es richtige Sehenswürdigkeiten in Oldenburg gibt, haben wir sie leider nicht gefunden. Gerade solche Abende sind – neben dem „lehrreichen“ Teil – ein meiner Meinung nach wichtiger Bestandteil von Veranstaltungen wie der DSJ-Akademie: Man lernt immer neue Ehrenamtler*innen aus ganz Deutschland kennen, trifft alte Bekannte wieder und kann sich so gut vernetzen. In so einem lockeren Rahmen können richtig coole Ideen für neue Projekte entstehen und es wird neue Motivation gewonnen. Auch für noch unerfahrene Ehrenamtler*innen und solche, die es werden wollen, kann ich die DSJ-Akademie daher wärmstens empfehlen.

Am nächsten Morgen starteten die Teilnehmenden etwas verschlafen, aber trotzdem hochmotiviert in die letzte Workshop-Einheit. Hierbei besuchte ich den Workshop zum Hochschulschach beim DSJ-Geschäftsführer Nikola Franic. Niko gab Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten, Schach an der Hochschule zu integrieren – sei es lokal im Hochschulsport, auf nationaler oder sogar internationaler Ebene – und es fand ein reger Austausch der Teilnehmenden statt. Besonders das Kennenlernen der Erfahrungen anderer Ehrenamtler*innen kann Denkanstöße für die eigene Umsetzung geben.

Nach einer kleinen Feedback-Runde machte ich mich dann auch schon auf den Rückweg in die Heimat, wobei die Fahrtzeit sich dank des in diesem Jahr eher nördlichen Veranstaltungsortes glücklicherweise in Grenzen hielt. Abschließend kann ich sagen, dass es ein sehr schönes, lustiges und interessantes Wochenende war, und ich glaube, alle Teilnehmenden konnten viel Neues lernen. Ich freue mich schon auf die nächste DSJ-Akademie!