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DSJ-Jugendversammlung in Frankfurt 2023

Wie in jedem Jahr fanden auch 2023 die Delegierten der Landesschachjugenden am ersten Märzwochenende zusammen, um sich auf der Jugendversammlung der Deutschen Schachjugend e.V. über das deutsche Jugendschach auszutauschen, Anträge zu diskutieren und den Vorstand der DSJ zu wählen. Somit machten sich unser 1. Vorsitzender Maxi und unsere 2. Vorsitzende Anna auf den Weg nach Frankfurt am Main, um die SJSH auf der Versammlung zu vertreten.

Der DSJ-Vorsitzende Niklas Rickmann eröffnet die Jugendversammlung.

Der Römerplatz in Frankfurt, dem Veranstaltungsort der diesjährigen Jugendversammlung

Die Delegierten beim Abendprogramm am Samstag

Nach den Jugendversammlungen der letzten Jahre, die von Kampfkandidaturen und harschen, langen Diskussionen geprägt waren, erweckte das diesjährige Berichtsheft Hoffnung auf eine inhaltsorientierte, friedliche Versammlung – so gab es keine Kampfkandidaturen, einen friedlichen Kassenprüfbericht und auch die Anträge hielten sich in Grenzen. Die Anreise nach Hessen verlief problemlos, sodass unsere Delegierten den Freitagabend in der Jugendherberge Frankfurt gemeinsam mit den Delegierten der anderen Landesschachjugenden ausklingen lassen konnten. Das Zusammenkommen auf der JV ist immer auch eine Möglichkeit, mit Ehrenamtler*innen aus anderen Bundesländern in den Austausch zu treten, von Projekten aus den anderen Bundesländern zu erfahren und Pläne für die Zukunft zu schmieden.

Am Samstag ging die Jugendversammlung dann richtig los und nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden der DSJ Niklas Rickmann berichteten zunächst die DSJ-Vorstandsmitglieder von ihren Tätigkeiten des vergangenen Jahres. Besonders das Juniorteam-Projekt der Jugendsprecher*innen wurde interessiert aufgenommen, und auch das DSJ-Sommercamp wurde wie immer mit großem Engagement beworben. Ansonsten hielten sich die Diskussionen im ersten Teil der Versammlung in Grenzen, und nach einer kurzen Aussprache über den Kassenprüfbericht kam es zur Entlastung des DSJ-Vorstands.

Ein Themenpunkt, der auf der Tagesordnung nicht vermerkt war, aber sicherlich von vielen Anwesenden mit Spannung erwartet wurde, war die aktuelle Lage beim DSB. Nachdem dieser am 23.02. finanzielle Schwierigkeiten offenbart, kurze Zeit später den Meisterschaftsgipfel abgesagt und Ullrich Krauses Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das Amt des DSB-Präsidenten verkündet hatte, stellt sich unvermeidlich die Frage, welche Auswirkungen dies auf das deutsche Jugendschach haben wird. In einer gemeinsamen Erklärung, die einstimmig von der Versammlung verabschiedet wurde, äußern die Landesschachjugenden ihre Bedenken, das Jugendschach könne unter den finanziellen Problemen des DSB leiden, und fordern die Fortführung der finanziellen Unterstützung, um weiterhin Kinder- und Jugendschachprojekte so fortführen zu können, wie wir es kennen.

Nun wurden bereits die ersten Anträge behandelt und es kam zu einigen Diskussionen, als die Trennung der DJEM u8 in u8 und u8w behandelt wurde. Wie bereits in den vergangenen Jahren zeigten sich auch hier die unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Frage nach dem Leistungsschachgedanken in der Altersklasse u8. Wir haben uns für den Antrag ausgesprochen, und schließlich wurde er angenommen. Auch der Antrag zur Einführung von Freiplätzen in der u8(w) wurde angenommen. Da der Tag sich dem Abend neigte, wurde die Versammlung an dieser Stelle beendet und sich darauf geeinigt, am nächsten Tag mit den übrigen Anträge fortzufahren. Am Abend konnten die Delegierten wahlweise Lasertag spielen oder eine Apfelwein-Tour durch das bekannte Frankfurter Kneipenviertel Sachsenhausen unternehmen und so den Sitzungstag ausklingen lassen.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück und der Räumung der Zimmer in den letzten Teil der Jugendversammlung. Nach der Annahme einiger redaktioneller Anträge wurden auch eine neue Finanzordnung sowie die Richtlinie zur Kassenprüfung der DSJ angenommen. Eine größere Diskussion entstand schließlich noch einmal beim Antrag der Schachjugend Berlin, die beantragte, die DVM u10 von 40 Mannschaften auf 20 Teams zu verkleinern. Auch hier wurde von der Pro-Seite der Leistungsgedanke betont, eine Deutsche Meisterschaft solle etwas besonderes und nicht für jeden zu erreichen sein. Auch wurde hervorgehoben, dass die Ausrichtung vereinfacht werden würde. Allerdings überwogen für unsere Schleswig-Holsteiner Delegierten die Argumente der Gegenseite, weshalb sie gegen den Antrag stimmten. Einerseits wollen wir es unterstützen, dass bei den Jüngsten noch möglichst viele Kinder an diesem besonderen Turnier DVM teilnehmen und dort tolle Erfahrungen und Motivation sammeln können. Andererseits haben wir ein Problem in der durch den Antrag erforderlich werdenden Durchführung einer NDVM u10 gesehen. Schließlich überwogen die Gegenstimmen, sodass die DVM u10 weiterhin mit 40 Teams durchgeführt werden wird.

Nun standen noch die Wahlen an. Sowohl der 1. Vorsitzende Niklas Rickmann als auch Finanzreferent Rainer Niermann, Nationaler Spielleiter Harald Koppen und Mädchenschachreferentin Stefanie Schneider wurden wiedergewählt. Eine kleine Überraschung war die Wahl des Bundesjugendsprechers, denn Emmilie König stellte sich nicht zur Wiederwahl auf und schlug Maurice-Pascal Müller als neuen Jugendsprecher vor. Dieser wurde von den u23-Vertreter*innen der Versammlung gewählt und ist somit der neue Bundesjugendsprecher. Ebenfalls neu gewählt wurde Jonathan Carlstedt als Leistungssportreferent, er ersetzt damit Andreas Heimann. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewählten! Wir wünschen euch viel Erfolg in der DSJ und sind gespannt auf eure Arbeit! Hier findet ihr Steckbriefe des aktuellen DSJ-Vorstands.

Weiterhin wurden einige Nicht-Vorstandsämter besetzt, beispielsweise die Kassenprüfer*innen und das Schiedsgericht wurden neu gewählt. Hier fanden sich nicht immer direkt Freiwillige für die Ämter, doch nach einiger Zeit waren (fast) alle Ämter besetzt und die Versammlung neigte sich dem Ende zu. Schließlich sprach der 1. Vorsitzende Niklas Rickmann noch einige Schlussworte und die Delegierten machten sich wieder auf den Weg in die Heimat. Bei Maxi & Anna verlief die Rückfahrt leider nicht ganz so problemlos wie die Hinfahrt, doch gegen halb 9 trafen beide wieder in Kiel ein und können auf eine konstruktive, interessante Jugendversammlung 2023 zurückblicken. 

Bei diesem Bericht handelt es sich um die subjektive Darstellung der Jugendversammlung aus der Sicht von Anna-Blume Giede und Maximilian Rützler.