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Auf die Plätze, fertig, Überraschung!

Auch dieses Jahr gab es im Rahmen der LJEM wieder das altbewährte Überraschungsschach für die U10 und U12er, welches mit 24 Teilnehmern leider im Gegensatz zu den letzten Jahren deutlich abgenommen hat.

Trotzdem sollte man Verständnis für einige Spieler haben, die 3 Runden spielen mussten und einen sehr anstrengenden Tag hinter sich hatten

Kommen wir aber nun zum wichtigen Teil: DJ Benjamin sorgte für ausreichend Musik undAnsagen, wie man sie vom Ü-Schach kennt.Das Turnier begann mit gemeinen Verboten für die Damen, die 5 Züge lang nicht ziehen durften. Dadurch verschwand nach und nach Dame für Dame. Auch nach dieser Aktion hatten die Spieler mit verlorengegangenen Figuren, die sich ursprünglich auf der H-Linie wohlfühlten, zu kämpfen. Das 2.Spiel fing ohne besonderen Regeln an und trotzdem gingen die ersten Arme hoch, dass sie ihre Gegner nach 7 Zügen Schachmatt gesetzt hatten. Vielleicht hoffte man nur darauf, dass sofort nach Rundenbeginn die Bretter gedreht werden. Apropos Bretter drehen: Wer mir vor der LJEM gesagt hätte, dass Kinder die einfachste Ansage im Ü-Schach missverstehen können, dem hätte ich ohne Zögern den Rücken gekehrt. Doch Tatsache! Nachdem Benjamin genau dies aufforderte, gab es tatsächlich zwei Spieler, welche das Brett 180 Grad nach oben geworfen haben. Vielleicht wurden diese auch durch die unglaubliche und wunderschöne Musik des DJs abgelenkt. In der dritten Runde wurde während der Partie auf „King of the Hill“ gewechselt und die Teilnehmer vergaßen allmählich dass

man auch mit einem klassischen „Matt“, oder wie man es nennt, gewinnen könne. Nach dieser Runde führten Jean Torque Steffen und Elias Rudolf Bestmann (jeweils 3 von 3) die Tabelle an. Die Runde 4 begann direkt mit Räuberschach und wer jetzt dachte, dass es wirklich bis zum Ende dabei bleibt, der glaubt

auch, dass die heutige Jugendversammlung nicht länger als zwei Stunden gehen wird. Also wurde nach wenigen Minuten wieder normales Schach gespielt und fehlende Könige aufs Brett zurück gezaubert. In Runde 5 wurde direkt ohne jegliche Leichtfiguren gespielt. Also starteten die Jungs ohne Läufer und die

Mädchen ohne Springer. Anscheinend hatte Benjamin Gefallen daran, dass Figur um Figur vom Brett verschwindet. Es entstand ein schwarzes Loch in Mitten des Bretts, welches jeden Versuch eines Mattangriffs schlagartig verhinderte und die Spieler auf skurrile und verrückte Ideen brachte. Letztendlich war es soweit, dass jeder Spieler auf seine, auf Gold gewogenen, Bauern angewiesen war. In Runde 6 wurde dann komplett auf den Einsatz der Schachuhr verzichtet und anhand von „Schere, Stein, Papier“ entschieden, wer den nächsten Zug ausführen darf. Endlich keine Zugabfolge,

wie sie jeder kennt, sondern einfach überall reinschlagen und hoffen man prognostiziert

richtig. Bei zwei Partien musste man nach einer gefüllten Ewigkeit die Regeln auflösen,

da sie anscheinend nicht das „richtige Händchen“ erwischten. Für die letzte Runde

wurde was besonders für die Kinder vorbereitet, was den Schach als „Sport“

vertreten sollte. Es wurde ohne Stuhl gespielt und den Spielern graulten fiese und gemeine Aktivitäten. Angefangen bei Liegestützen und Kniebeugen pro geschlagene Figur bis zu Drücken der Uhr ohne die eigene Hand. Nach den Abendsportaktivitäten durften die Kinder pro geschlagene Leicht- und Schwerfigur eine kleine Belohnung in Form einer Gummisüßigkeit an dem Schiritisch abholen. Mit großen Augen beobachteten wir, dass sich der Süßigkeiten Vorrat genausoschnell lehrte wie die einzelnen Bretter.

Letztendlich gewann Jean Torque Steffen (6 von 7) vor Elias Rudolf Bestmann (5,5 von 7) und Tassnim Tabakh (5 von 7). Zufällig gewählt wurden Sophie Krämer, Roman Kartawzew und Lauri Behrens. Alle bekamen ein Ü-Ei als Belohnung.