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VMK - Tag 2: Märchenhafte Partien

In der düsteren Zeit des Mittelalters voller Leid und Schmerz, flüchteten viele Menschen in eine Welt aus Hoffnung, Vorstellungskraft und wilder Fantasien. In diesen Traumwelten gibt es viele wundersame Dinge, wie feuerspeiende Drachen oder grimmige Trolle, die bis heute in Erinnerung geblieben sind. Mit einem Blick in unsere fabelhaften Vormeisterklassen sieht man sofort die Analogien zu diesen magischen Wesen, aber auch zu Märchen und Legendengeschichten, die bis heute andauern.

U14

Die morgendlichen Partien zum ersten Hahnenkrähen liefen, wie erwartet, für einige unserer Held*innen eher kurios an. Ein Spieler fand sich nach seinem Toilettenbesuch plötzlich im Labyrinth des Minotaurus wieder und verlor so sehr die Orientierung, dass er sich ans falsche Brett setzte. Zum Glück bemerkte er den Fehler und fand den Weg zurück zu seinem ursprünglichen Platz.

Schlechter erging es da jedoch einem anderem Spieler, welcher seinen Gegner zu einem Wettreiten herausforderte. Sein erster Ritt auf einem Einhorn endete unglücklicherweise in der Wand eines Marmorturms und somit in einer Niederlage.

An den vorderen Brettern trat die obere Setzlistenhälfte gegeneinander an. Beim ersten Remis der Altersklasse schickten sich Jonut Bulat und Levente-Ferenc Odor gegenseitig eine Armee an Kobolden, um ihrem Gegner alles Wertvolle zu stehlen, am Ende wurden sie aber hinters Licht geführt und standen beide ohne Figuren da. Bei allen anderen Partien konnten sich, wie auch in der Runde vorher, alle Favoriten durchsetzen.

In der zweiten Runde des Tages fanden sich wieder Kuriositäten in den Partien. So fand sich zwischen den Spieler*innen zwar ein Robin Hood, doch dieser machte keinen Unterschied zwischen arm und reich und schoss alles ab, was ihm vor den Bogen lief. Erst nahm der König seines befreundeten Gegners einen entscheidenden Treffer und dann musste auch einer der Schiedsrichter einen Pfeil aus dem Teamer-Schild ziehen. Doch trotz seiner schlimmsten Befürchtungen blieben unserem Schützen am Ende der volle Punkt und sogar die Freundschaft bestehen.

Am 2. Brett konnte Wioletta Janiak ihren Springer im richtigen Moment in einen Riesen verwandeln, sodass sich ihr Gegner nur noch in einem Turm verstecken konnte. Dieser hielt jedoch der Angriffswucht nicht stand und so zerbröckelte dieser mitsamt seinen Siegesträumen. Somit steht Wioletta bei 3/3 Punkte und ist damit beste Spielerin. Am Nachbarbrett ritt Alireza Sadeghpour auf einem geflügelten Stier auf seinen Gegner Niklas Geib zu, dieser konnte aber den leuchtenden Hörnern nicht mehr ausweichen und verlor nach einer Gabel die Partie. Alireza und Wioletta spielen morgen gegeneinander, wer dort gewinnt steigt sofort auf Favoritenplatz 1 auf! Es wird also spannend.

 

U16

In der ersten Runde trafen hier die Reinkarnationen der Gebrüder Grimm aufeinander. Die beiden Schreibfreudigen durften nach Beendigung ihrer Partie ihre Partieformulare erneut aufschreiben, nachdem auf ihren Originalformularen mehr Märchengeschichten als Schachzüge erkennbar waren. Sie schauten zwar ziemlich grimm-ig drein, doch nach ihren Siegen in der zweiten Runde sind sie sicher wieder fröhlicher, denn diese Siege sind nicht fiktiv.

Am ersten Brett fand schon am Morgen ein märchenhaftes Wettrennen statt. Doch an Stelle von Hase und Igel traten heute zwei Freibauern gegeneinander an, da diese aber gleichschnell sind und sich nicht teleportieren können, kamen sie gleichzeitig an der Ziellinie an. Das Dauerschach durch die Dame war als Folge Remis. Somit verlor der Setzlistenerste seinen Platz an der Spitze des Titelrennens.

Doch in der zweiten Runde kam es für James OConner noch dicker: Zum Partiestart nahm er die verwunschenen Bohnen von Jonas Hiekes Bauern an, in der Annahme, dass sie ihn zum erhofften Reichtum bringen. Doch nach einigen Zügen stellte sich heraus, dass die Bohnen nichts als Schaden anrichten und Jonas bald einen Freibauern bilden konnte. Ohne Wettrennen konnte sich dieser mit Sack und Pack auf den Weg zur Dame machen und ihm den Sieg bescheren.

Sein morgiger Gegner wird Farhin Aghayari, welcher ebenfalls alle 3 Partien gewinnen konnte. Seine zweite Partie ähnelte dabei den Streichen von Till Eulenspiegel, denn er gab seinem Gegner die Möglichkeit jeden seiner Bauern zu schlagen, bis auf den letzten Freibauern. Kurz nach der ungehinderten Damenumwandlung gab sein Gegner Peer Lorenzen das Spiel auf.

Beste Spielerin der U16 ist Ida Rosin mit 2/3 Punkten. Ihre totgeglaubte Stellung wurde durch eine geschickte Taktik wiederbelebt wie ein Phönix und in der Folge verbrannte sie die letzten Chancen ihres Gegners. Morgen spielt sie gegen Albert Nrecaj, welcher heute gegen ihre Konkurrentin Liv Striebeck gewinnen konnte.

U18

In der ersten Runde des Tages spielten zwei bisher ungewertete Spieler die längste Partie des Tages. Nach ausgeglichenem Start tappte Jonathan Hentenaar in einen Hinterhalt und wurde von einer bösen Hexe verflucht. Durch diesen gingen nicht nur seine Angriffspläne, sondern auch eine Leichtfigur verloren. Sein Gegner Momme Müller tat sich zwar schwer, doch durch Gedankenkontrolle seiner Hexe konnte er seinen Gegner am Ende doch noch Matt setzen.

An Brett 1 fiel auch Marek Möller in eine Falle seines Gegners Arian Alija und opferte zuerst seine Dame. Dann versuchte er auch noch seine beiden Türme loszuwerden, um noch eine Chance zu wahren. Doch Arian wurde nicht gierig wie einst das Rumpelstilzchen und tanzte sich um alle Angriffsversuche herum zum Sieg.

In der zweiten Runde konnte Momme dieses Mal nicht die längste Partie der Runde spielen. Erschöpft von seinen langen Reisen vertraute er fälschlicherweise dem Irrlicht seiner Gegnerin Vanessa Foos, welches ihn geschickt von der Siegesstrecke lenkte. Ihr Pferdediebstahl sollte am Ende reichen, um die Partie für sich zu entscheiden. Mit 3/3 ist sie damit das beste Mädchen in der U18 und steht dem Landesmeisterinnen-Titel schon ein gutes Stück näher.

Ihre stärkste Konkurrentin ist momentan Helene Hellenbroich, welche in der zweiten Runde gegen Emma Neitzel gewinnen konnte. Emma übersah den leise schwebenden Drachen von Helene, welcher durch eine taktisch geschickte Anweisung eine Qualität für sie gewinnen konnte. Wenig später gab sich Emma ihr geschlagen.

Das direkte Duell findet morgen jedoch noch nicht statt, denn auch Arian konnte seine Partie gegen Elias Onat gewinnen. Elias hatte sich am falschen Schweinchen orientiert und baute seine Festung aus Stroh, welche wenig Widerstand gegen Arians Angriffe leistete. Arian spielt morgen gegen Vanessa, Helene trifft auf Elias.